Was ist intelligente Preisgestaltung und wie sieht sie in der Praxis aus?
11/18/2021 - Dynamische Preise
Intelligente Preisgestaltung, Price Intelligence, Dynamic Pricing. Drei Begriffe, die bei Marketingfachleuten und Unternehmensstrategen sowohl im E-Commerce als auch im traditionellen Einzelhandel bereits auf offene Ohren stoßen. Was genau versteht man darunter und was unterscheidet eine intelligente Preisgestaltung von anderen Preisstrategien? Wir erläutern Ihnen ausführlich und anhand von Beispielen, wie Sie die intelligente Preisgestaltung in Ihrem Unternehmen anwenden können.
Price Intelligence - Die Technik für eine dynamische Preisgestaltung
Die intelligente Preisgestaltung ist Teil eines strategischen Trends, welcher die Leistungsoptimierung eines Unternehmens durch Preisanpassungen anhand von Daten über das Markt- und Verbraucherverhalten vorsieht. Diese Daten werden gesammelt und gespeichert und sollen Rückschlüsse darauf erlauben, wie die Ergebnisse eines Unternehmens verbessert werden können, damit die Erwartungen der Nutzer noch besser erfüllt werden können.
Genauer gesagt stellt das Dynamic Pricing ein Beispiel von Price Intelligence dar. Bei dieser Preisstrategie werden die Preise jedes Produktes bzw. jeder Dienstleistung, die Sie anbieten, an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst, sodass Sie bei jedem Verkaufsvorgang den maximalen Gewinn erwirtschaften können.
In Wirklichkeit beruht Price Intelligence jedoch auf dem Grundgedanken, dem Kunden immer das anzubieten, was er erwartet – und zwar so, dass es auch rentabel für Ihr Unternehmen ist und Sie gleichzeitig jede Verkaufschance nutzen können, die ansonsten vielleicht unbemerkt bleibt.
Kann ich eine intelligente Preisgestaltung auch in meinem Unternehmen anwenden?
Ja, eine intelligente Preisgestaltung ist in verschiedenen Geschäftsfeldern einsetzbar. Die meisten Unternehemen passen diese neue Preisstartegie für sich selbst individuell an, um durch Preisvariationen noch bessere Ergebnisse zu erzielen.
Mittlerweile kann jedes Unternehmen die intelligente Preisgestaltung nutzen. Dank sogenannter Pricingtools, mit deren Hilfe bestimmte Datenquellen vernetzt und analysiert werden können, ist es möglich Lagerbestände zu ermitteln, den Umsatz zu berechnen, den Wettbewerb zu verfolgen usw. Sie ist sogar in weniger digitalisierte Sektoren wie das Hotel- und Gaststättengewerbe vorgedrungen. Nach den zahllosen Schließungen aufgrund der Coronapandemie musste die Hotellerie ihre Kommunikationsstrategien gegenüber den Kunden anpassen, um jede einzelne Minute der Schließung zu nutzen. So sehen Sie jetzt zum Beispiel unterschiedliche Menüpreise, abhängig vom Reservierungstag, der Uhrzeit, zu der Sie essen gehen oder sogar vom Sitzplatz (z. B. an der Bar oder am Tisch im Restaurant).
Damit ist das Hotel- und Gaststättengewerbe in die Fußstapfen anderer Branchen getreten, die bereits seit Jahren, ja sogar Jahrzehnten, mit intelligenter Preisgestaltung arbeiten. Das beste Beispiel dafür ist die Reise- und Tourismusbranche. Die Preise für Tickets und Reservierungen für ein bestimmtes Datum sind seit jeher unterschiedlich. Aber was wäre, wenn wir wüssten, dass es auch Preisunterschiede je nach Kaufdatum gibt? Diese Strategie zielt darauf ab, Nachfragespitzen auszunutzen, um die Gewinne zu maximieren und mit attraktiveren Preisen für neues Interesse bei den Kunden zu sorgen bzw. schneller neue Kunden zu gewinnen.
Für das Hotel- und Gaststättengewerbe bedeutet eine solche Veränderung also, dass die Geschäftszeiten besser genutzt werden können, auch dann, wenn weniger Gäste da sind. McDonald's zum Beispiel macht seine unterschiedlich hohen Preise von verschiedenen Faktoren wie der Jahreszeit, dem Wetter oder dem jeweiligen Verbrauchertyp abhängig. Auf Grundlage all dieser Daten bietet die amerikanische Fast-Food-Kette ihren Kunden also Kombiangebote und neue Menüvorschläge an und kann so die Durchschnittspreise erhöhen, weil schnell auf die Bedürfnisse der Kunden reagiert wird.
Zwei Beispiele für intelligente Preisgestaltung in Zeiten hoher Nachfrage
Gerade in Ausverkaufs- und Schnäppchenzeiten ist eine intelligente Preisgestaltung der Schlüssel zur Gewinnmaximierung pro Verkauf.
Die Beispiele aus dem E-Commerce werden grundsätzlich häufiger und besser wahrgenommen. Warum ist das so? Offensichtlich ist es dank der Datenerfassung leichter, die Konkurrenz im Netz zu beobachten. So arbeiten Internetriesen wie Alibaba oder Amazon mit Price Intelligence und passen die Preise jedes einzelnen Artikels beispielsweise zu Spitzenverkaufszeiten oder je nach verfügbarem Lagerbestand an.
Dieses Beispiel lässt sich aber auch offline umsetzen: Denn wer profitiert letztlich von den besten Rabatten im Schlussverkauf? Die ersten oder die letzten Käufer? Je geringer der Bestand ist, umso mehr Sonderangebote werden unterbreitet. In Zeiten einer großen Anzahl von Angeboten, wie z. B. am Black Friday, nutzen die Händler auch einen eigenen Countdown, wenn das Enddatum näher rückt. Unternehmen wie Inditex bieten am Cyber Monday verschiedene (meist etwas niedrigere) Rabatte an, die nur online genutzt werden können. Dieses Beispiel kann auch auf andere Hersteller übertragen werden, die, um ein Gefühl der Dringlichkeit zu erzeugen, exklusive Vorab-Rabatte für ihre Bestandskunden anbieten. Wie Sie sehen können, ist hier der Kundenkreis entscheidend.
Zweifelsohne ist der Einsatz einer intelligenten Preisgestaltung eine sehr gute Möglichkeit, die Performance Ihres Unternehmens mit einem Dynamic-Pricing-Tool wie dem von Reactev zu verbessern.
Kategorie: Dynamische Preise